Buchtip:
Im Zwielicht  Klaus Stanjek
Zwielicht

Klaus Stanjek
Die Ökologie der künst­lichen Helligkeit

 

»Die Sparsamkeit der Glühbirne liegt in der Zeit, in der sie nicht brennt.«
Ulf Erdmann Ziegler

Schnellinfos:

»Sparlampen«
Dämpfe, Quecksilber und Lichtqualität
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LEDs
Blaulicht, Blendung & Lichtflimmern
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Lampenvergleich
Glüh, Halogen, Spar & LED im Vergleich

 

Umweltverschmutzung

 

theearthreaction

 

Schädigung der Landwirtschaft in China1

Ein betroffener Bauer in China berichtet: “Tausende Bergleute kamen in unser Land, gruben und benutzten Chemikalien für die Reinigung des Erzes. Unser Wasserbüffel wurden müde durch das Trinken des Wassers und unsere Ernte wurde grau. Unsere Leute wurden krank und lebten nicht sehr lange. Alle die können sind abgehauen.“

Die Regierung hat in den letzten Jahren die Quecksilberminen geschlossen, weil die Flüsse vergiftet, das Land verseucht und die Menschen krank waren. Aber durch den neuen Bedarf an Quecksilber für die Energiesparlampen, bedingt durch die Gesetze der EU, werden die Minen wieder eröffnet und die Bergleute kommen zurück.

 

Ökologisch bedenkliche Herstellung 2

Die kompakte Leuchtstofflampe braucht bei der Fertigung etwa zehnmal mehr Energie als die Glühbirne. Besteht die Glühbirne lediglich aus Glas, Draht, Glühfaden, Halterung und Blechgewinde, so kommt bei der Sparlampe einiges an umweltbelastender und energieaufwändiger Hightech hinzu: Vorschaltgerät, Platine, Entladungsrohr, Kondensator, Generator, Zünder, Elektrode, Thermosicherung, Steckverbindung, Klebstoff, chemische Leuchtstoffe und -beschichtungen, Lötzinn, Kunststoffgehäuse... und Quecksilber,
sowie Schwermetalle.

 

Sondermüll in Europa

Nur 25 % der privaten und 90% der gewerblich genutzten Energiesparlampen werden "fachgerecht" im Sondermüll entsorgt. Somit landen jährlich 600 Tonnen Quecksilber auf Hausmülldeponien.

"Informationen aus erster Hand besagen jedoch, dass nur sehr wenige Recycling-Anlagen dazu in der Lage sind, Kompaktleuchtstofflampen richtig zu recyclen; dass ihre tägliche Recycling-Kapazität sehr limitiert ist und dass sie beabsichtigen, einen Teil des Quecksilbers an Lampenhersteller und die Pharmaindustrie zurückzugeben, wobei aber immer noch der größte Teil des Quecksilbers als radioaktiver Abfall behandelt wird, das heißt, es wird in Fässern in den Tiefen des Meeres versenkt. (Lassen Sie uns anmerken, dass keine Recycling-Anlage, die mit radioaktivem Abfall handelt, garantieren kann, dass die Container über 100 Jahre lang wasserdicht sind! Was auch immer danach passiert, „betrifft nicht mehr unsere Generation“??)." 3

"Laut der Zeitschrift „Der Beobachter“ (Nr.22/2007) können Glas und Metallteile angeblich wiederverwertet werden und das Quecksilber mitsamt schadstoffhaltigem Leuchtpulver werde in Fässer verpackt in Untertagdeponien gelagert und den nächsten Generationen zur Bewachung hinterlassen." 4

Da die Rückgewinnung des in Energiesparlampen enthaltenen Quecksilbers teuer ist als die Neuförderung wird dieses in Fässern in einem Salzstock in Deutschland unter Tage zwischengelagert.

Entsorgung

 

In Schweden große Bedenken

In Schweden gibt es große Bedenken weil die nicht sachgerechte Entsorgung von 200.000 Energiesparlampen in Glascontainern Gesundheit und Umwelt gefährdet.

"Für uns ist dies ein Gesundheits-und Sicherheitsproblem, aber Quecksilber entweicht auch auf dem Weg zu unserer Anlage in die Landschaft."

Frank Tholfsson, CEO der schwedischen Glas-Recycling 5

 

"Es ist gefährlich wie unverantwortlich damit umgegangen wurde. [...] Zuerst hat es Jahrzehnte gedauert Schweden vom Quecksilber zu befreien, dann wird es ohne Kontrolle wieder verbreitet. Es ist absolut lächerlich."

Minna Gillberg, Umwelt-Expertin und ehemaliger Beraterin Margot Wallströms während ihrer Zeit als EU-Umweltkommissarin 5

Eine zerbrochene Lampe, die an einem sonnigen Tag auf einer Deponie erhitzt wird, kann Quecksilber in Gasform emittieren. 6

 

Japan - Minamatakrankheit

Was bei der Arbeit mit Quecksilber passieren kann, zeigen die unzähligen Quecksilbervergiftungen, die in der Nähe Minamtas (Minamatakrankheit) durch die Quecksilber im Abwasser entsorgende Firma Chisso aufgetreten sind.

 

Kenia - Ökosystem des Victoriasees gefährdet7

Osram verleiht im Rahmen des Projektes "en.lighten" an Fischer am Victoriasee akkubetriebene Sparlampen (Die Leihgebühr des Akkus kostet 15. - Euro, das Aufladen 1.- Euro). Das in Sparlampen enthaltene Quecksilber gefährdet das gesamte Ökossystem. Wenn eine Sparlampe ins Wasser fällt verseuchen 1mg Quecksilber 5300 Liter Wasser. In Sparlampen dürfen bis zu 5mg Quecksilber enthalten sein.

Außerdem werden unter dem Programm "en.lighten" in vielen Entwicklungsländern Lateinamerikas und Afrikas "Energiesparlampen" ohne, daß es ein bestehendes Rücknahmesystem bzw. Recyclingsystem für die Lampen gibt, verteilt. Der Müll wird oft einfach verbrannt um verwertbare Teile noch verkaufen zu können.


©thimfilm.at - Filmausschnitt Bulb Fiction

So schaut die sorglose Entsorgung bzw. Sammlung von Leuchtstofflampen und Sparlampen in Indien aus.

 

Leuchtdioden

Wer glaubt, daß nachdem uns die quecksilber- und schwermetallhaltige Kompaktleuchtstofflampe als umweltfreundliche Energiesparlampe verkauft worden ist, jetzt die Erlösung in der umweltfreundlichen - weil quecksilberfreien - LED zu finden sei, möge Folgendes in Betracht ziehen.