Buchtip:
Das Glühbirnenbuch
Das Glüh­birnen­buch

Thomas Pynchon, Wladminir Kaminer, Max Goldt u.v.m

 

»Die Sparsamkeit der Glühbirne liegt in der Zeit, in der sie nicht brennt.«
Ulf Erdmann Ziegler

Schnellinfos:

»Sparlampen«
Dämpfe, Quecksilber und Lichtqualität
****
LEDs
Blaulicht, Blendung & Lichtflimmern
* * * * *
Lampenvergleich
Glüh, Halogen, Spar & LED im Vergleich

 

Sparen

"So makaber wie zynisch ist, daß nun die künstlich auf 1000 Stunden reduzierte Brenndauer der Glühbirne einer Lampe gegenübergestellt wird, die über den zehnfachen Anschaffungspreis ihre Kosten verursacht: also eine bloße Preisverschiebung für den Lichtkonsumenten unter dem Siegel des Energiesparens"

Wolfgang Zängl, Gründungsmitglied der Gesellschaft für ökologische Forschung e.V., München 1

 

Geringes Einsparpotential
Energieverbrauch bei Betriebszeit
zusätzlicher Stromverbrauch
geringere Helligkeit
Energie »Spar« Lampen = Verschwendungslampen
Zahlenspiele
keine Co2 -Einsparung
Energiesparlampen stoppen nicht den Klimawandel
Seltene Erden verteuern Energiesparlampen
Energieeinsparung von 0,33%?
Energieverschwendung durch energiesparende Leuchtmittel
Tageslicht statt Kunstlicht
Stromverbrauch steigt
Strompreiserhöhung
Steuerverschwendung
Effizienz ist nicht effektiv

 

Geringes Einsparpotential 2

Da nur 1,5% des gesamtem Energieverbrauches eines Haushaltsbudgets die Beleuchtung ausmacht, ist das Einsparpotential* sehr gering. Sinnvoller wäre es den Energieverbrauch für die Erzeugung von Wärme und Kälte, der einen Anteil von über 60% hat einzusparen. z.B. Klimaanlagen und Ventilatoren einzuschränken, einen energieeffizientereren Kühlschrank und eiinen Gasherd statt Elektroherd zu verwenden.( alternative alternative)

„Mit einem 1000-Watt-Fön, mit dem Sie einmal die Haare trocknen, können Sie Ihre Glühbirne wochenlang betreiben.“

Innenarchitekt Bernhard Dessecker 3

 

Energieverbrauch bei Betriebszeit 5

Die Zeitschrift "Öko-Test" hat verschiedene Energiesparlampen auf den Stromverbrauch untersucht und ist zu folgendem Ergebnis gekommen.

Rund 80 Prozent Ersparnis* werden üblicherweise versprochen. Laut „Öko-Test“ sind es aber nur 50 bis 70 Prozent. Ein untersuchtes Modell verbrauchte sogar mehr Strom als eine Glühbirne. Zudem erreichten die meisten Test-Exemplare nicht die vom Hersteller angegebene Brenndauer.

* Oft stimmen die angegebenen Leuchtstärken (Watt) und Leuchtdauern (Stunden) nicht. Somit relativiert sich die angebene "Einsparung".

 

Zusätzlicher Stromverbrauch

Eine 60 Watt Glühlampe verbraucht 60 Watt .
Eine 11 Watt "Energiesparlampe" verbraucht auf Grund des zusätzlichen Bedarfs des integrierten elektronischen Vorschaltgerätes 23 Voltampere. (leistungsfaktor leistungsfaktor) Dadurch verbraucht sie aber nicht wie beworben 6 mal weniger, sondern nur 2,6 Mal weniger Energie als die 60 Watt Glühlampe.

 

Geringere Helligkeit

Die 60 Watt Lampe hat je nach Hersteller eine Lichtausbeute von 700-710 Lumen. Die 11 Watt Lampe hat dagegen lediglich eine Lichtausbeute von 520-600 Lumen. Das sind zwischen 14 und 26,5 Prozent weniger Lichtmenge. Wenn man jetzt von der geringeren Differenz der beiden ausgeht, dann würde eine Kompaktleuchtstofflampe mit einer Lichtausbeute von 700 Lumen ungefähr 28 Watt verbrauchen, also nur 2,1 Mal weniger Energie als die 60 Watt Lampe.

Schon 2008 hat Focus17 - Ökotest zitierend - gemeint:

... »Die in Aussicht gestellte Stromersparnis von 80 Prozent sinkt bis auf die Hälfte, wenn die geringere Helligkeit miteinberechnet wird.«

   

Energie »Spar« Lampen = Verschwendungslampen 5, 6

1991 beauftragte Greenpeace Hamburg den Wissenschaftler Dr. Klaus Stanjek um die Hypothese der Energieeinsparung durch den Ersatz von Glühbirnen durch Kompaktleuchtstofflampen zu prüfen. Nachdem Dr. Klaus Stanjek seine Ergebnise Greenpeace in einem Dokument namens Energie "Spar" Lampen = Verschwendungslampen 12übergab, versuchte Greenpeace ihn und einige seiner Argumente in Verruf zu bringen. (siehe auch studien )

 

Größerer Stromverbrauch verhindert Energiesparen

Reboundeffekt

 

Zahlenspiele 7

Energiesparlampen sparen kaum/keine Energie, weil ihre Herstellung viel aufwendiger ist als die von Glühbirnen.

"Tatsächlich wird bei der Produktion einer Energiesparlampe etwa zwölfmal so viel Energie aufgewendet wie bei einer Glühbirne, wie eine Studie der EU-Kommission vom Oktober 2008 zeigt: 12 Megajoule Primärenergie statt einem Megajoul"

 

Energiesparlampen sparen wegen ihres hohen Anschaffungspreises kaum Geld.

"Die EU-Studie hat auch die Kosten berechnet, die über die gesamte Lebensdauer pro Betriebsstunde entstehen. Sie betragen bei der Glühbirne 0,86 Cent und bei der Energiesparlampe 0,27 Cent.

Wenn ich jetzt mal nachrechne und bei einer Glühbirne 3 Betriebsstunden pro Tag (3 x 0,86 x 30 = 77,4) annehme , komme ich auf 77,4 Euro Stromverbrauch für eine Glühbirne. So hoch ist nicht mal meine Stromrechnung. Diese Zahlen sollen mir doch das enorme Einsparungspotential suggerieren, oder ...

In den 2,5 Jahren Lebenszeit kosten Anschaffung der Glühbirne und der verbrauchte Strom 8,60 Euro.

Über die 7,5 Jahre gerechnet, kostet die Energiesparlampe 16,23 Euro, während drei Glühbirnen 25,80 Euro kosten.

Nach diesem Rechenbeispiel würde man in 7,5 Jahren 9,57.- Euro pro Lampe sparen. Das wären pro Lampe 1,23.- Euro im Jahr.

Im Abstellraum, wo die Birne pro Woche auf eine Stunde kommt, erreicht sie ihren Break-even-Point vielleicht nach 30 Jahren, falls sie dann noch funktioniert. "

 

Im Endeffekt kommt es zu keiner Ersparnis

Nach dem Rechenbeispiel vom Heat Replacement Effect spart man, wenn man einen 200 W Halogenstrahler und eine 60 W Glühlampe durch insgesamt 4 Energiesparlampen, die zusammen 60 W verbrauchen, ersetzt, 16,62.- Euro.

Nach obigen Rechenbeispiel spart man pro Lampe 1,23.- Euro im Jahr. Bei zehn Lampen wären das 12,3.- Euro.

Laut der Arbeiterkammer Wien hat der Stromanbieter Verbund den Strompreis im Mai 2010 um 12,9% erhöht. Somit erhöhen sich die durchschnittlichen jährlichen Stromkosten um 33 Euro.

Wo bleibt die versprochene Ersparnis für den Konsumenten?

  

Keine Co2-Einsparung8

Manuel Frondel, Leiter des Bereichs Umwelt und Ressourcen am Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen, kritisiert, daß nach seinen Berechnungen sich teure Energiesparlampen, die nur wenige Minuten am Tag eingeschaltet werden - zum Beispiel im Flur - nicht oder erst nach sehr langer Zeit lohnen.

Einen positiven Effekt für die Umwelt hätten Energiesparlampen auch nicht, da die Stromerzeugung in der EU über den Co2-Emissionshandel reguliert sei und somit Einsparungen durch mehr Emissionen an anderer Stelle wieder aufgehoben werden

«Das Glühbirnenverbot bringt unterm Strich keine Verbesserung beim Klimaschutz.»

 

Energiesparlampen stoppen nicht den Klimawandel

Laut einem Bundestagsbericht der Arbeitsgruppe drei der Bundestags-Enquete-Kommission Wachstum, Wohlstand, Lenbensqualität können Energiesparlampen den Klimawandel nicht stoppen. Das Einsparpotential werde durch Mehrverbrauch aufgefressen, weil bspw. die Energiesparlampe länger brennt.

»Grüner Konsum - ob durch Energiesparlampen, Hybridautos oder die Energiewende - löst unsere Probleme nicht.«13

 

 

Seltene Erden verteuern Energiesparlampen 9 10

Für Kompaktleuchtstofflampen werden Seltene Erden wie Lanthan, Europium, Terbium und Yttrium verwendet. Da es im vergangenen Jahr zu einem Preisanstieg von 700% gekommen ist, werden "Energiesparlampen" von Osram ab September 2011 um 20 - 25% teurer. Philips hat angekündigt im Oktober seine Preise anzuheben.

"Die zunehmende globale Knappheit dieser Materialien hat zu einer Kostenexplosion geführt"

Brief Osrams an ihre Kunden im Juli

Grafiklink zu Seltene Erden seltene erden

 

Energieeinsparung von 0,33%? 11

Im Scientific Alliance Newsletter vom 3.September 2009 wurden die "Vorteile" des Glühbirnenverbots diskutiert.

"EU-Statistiken zeigen, dass auf die Beleuchtung knapp 3% des Energieverbrauchs (ca. 10% des Stromverbrauchs) eines Haushalts entfallen. Wenn man den Gesamtverbrauch an Energie, einschließlich Verkehr und Industrie, in der EU betrachtet, dann ist der Anteil der Haushaltsbeleuchtung 0,76%.

Aber das ist nicht das ganze Bild. Eine Studie der VITO Berater ergab folgende Aufteilung der Lampen, die in europäischen Haushalten im Jahr 2007 verwendet wurden:

· 54% Glühlampen (von 85% in 1995 - Tendenz immer noch immer fallend)

· 18% Niedervolt-Halogenlampen (Tendenz steigend)

· 5% Hochvolt-Halogenlampen (Tendenz steigend)

· 8% Leuchtstofflampen

· 15% Kompaktleuchtstofflampen

Wenn wir davon ausgehen,

* dass alle verbleibenden Glühlampen durch Kompaktleuchtstofflampen in der Zukunft ersetzt werden (unwahrscheinlich, da die Verwendung von Halogen-Glühlampen wahrscheinlich noch steigen wird),

* dass diese Lampen im gleichen Maße genutzt werden, wie diejenigen, die sie ersetzen, und dass die Senkung des Energieverbrauchs 80%, pro Lampe beträgt

würde die totale Reduktion des Energieverbrauchs in der EU 0,54 x 0,8 x 0,76% = 0,33% betragen.

Diese Zahl ist fast sicher eine Überschätzung, zumal die Ineffizienz der konventionellen Glühlampen Wärme erzeugt hatte, die dann im Winter ersetzt werden muß.
Heat Replacement Effect

Was die Frage aufwirft: Ist es das wirklich wert?"

Teilübersetzung des Scientific Alliance Newsletter vom 3..9. 2009 11

 

Energieverschwendung durch energiesparende Leuchtmittel

Mittlerweile hat sich herumgesprochen, daß häufiges Ein- und Auschalten von Kompaktleuchtstofflampen deren Lebensdauer reduziert. Selbst wenn die Sonne vom Himmel lacht werden sie nicht ausgeschaltet . Dieses Phänomen ist in vielen Gastgärten zu beobachten, wo untertags bei schönstem Sonnenschein die Energiesparlampen leuchten.

Im günstigsten Fall kann man eine Einsparung von 50% erwarten.
Grafiklink zu Energieverbrauch Energieverbrauch bei Betriebszeit

Aber ein Brennenlassen von Leuchtmitteln in der Zeit, wo sie nicht benötigt werden, bedeutet eine zusätzliche Verschwendung.

 

Tageslicht statt Kunstlicht

Wenn in der Lichtplanung auf die Standard-Deckenbeleuchtung verzichtet werden würde und Architekten mehr Tageslicht in ihre Bauten fliessen lassen würden, könnte man Energie einsparen.

alternativen

 

 

Stromverbrauch steigt

Laut einer Meldung der Austrian Energy Agency bzw. des Standard vom 21./22.4.2012 wird der Stromverbrauch in Österreich längerfristig um 15 bis 20% steigen. Der Grund sollen größerer Wohnraum, mehr Singlehaushalte und mehr Haushaltsgeräte sein.

Damit erweisen sich die paar Prozentpunkte, die durch die Verwendung von ESL bzw. mittlerweile durch LEDs gespart werden sollen. als bedeutungslos und vernachlässigenswert. Wenn wir wirklich Energie sparen wollen, müssen wir woander ansetzen. alternativenAlternativen

 

Strompreiserhöhung14

Der Strompreis ist in Deutschland seit 2005 bis Juli 2012 um etwa 40 Prozent gestiegen.14

In Österreich ist der reine Strompreis - ohne Netzgebühren und Steuern - von Anfang 2006 bis Juni 2012 um 69,3 Prozent gestiegen.15

 

Steuerverschwendung12

Der Präsident des Bundes der deuschen Steuerzahler, Karl Heinz Däke, kritisierte im März 2012 unnötige Subventionen des Staates. So stellt bspw. das Bundesumweltministerium dem Mineralökonzern Shell 170.000 Euro zur Verfügung, um an 50 Tankstellen Lampen gegen energiesparende LED-Leuchten auszutauschen

 

Effizienz ist nicht effektiv

»Effizienz ist die Erhöhung eines Parameters
zu Lasten aller anderen Parameter«

Joseph Weizenbaum, Informatiker & Gesellschaftskritiker16

 

Das relevante Kriterium für ein Leuchtmittel sollte eigentlich die Lichtqualität sein:

Darunter fällt die Genauigkeit der Farbwiedergabe
FarbwiedergabeindexFarbwiedergabeindex

flimmerfreies Licht
FlimmerlichtFlimmerlicht

Licht mit geringem UV-Anteil
UV-LichUV-Licht

Licht mit geringem Blauanteil
AugenAugen

Doch diese und die Faktoren Gesundheit (Dämpfe, Quecksilber) & Umwelt (Schwermetalle, Seltene Erden) wurden einem einzigen Parameter - nämlich der Energieeffizienz geopfert.

 


Folgende Themen sind nicht mehr hier,
sondern auf anderen Seiten zu finden:

 Heat Replacement Effect  
 Lebensdauer
 
 Rebound Effekt  
 100-jährige Glühbirne
 Spezialglühbirnen mit längerer Lebensdauer
 20 000 Stunden Glühbirnen  
 Geringere Spannung erhöht Lebensdauer